cantus firmus Wetterau e.V.

Bruckner-Projekt 1997

Beschreibung:

Anton Bruckner, Messe in e-Moll. Zentrales Werk des geplanten Projekts ist die Messe e-Moll von Anton Bruckner (1824-1896) in der Urfassung von 1866. Das Programm wird durch passende Werke für Bläserensembles ergänzt.

Bruckner komponierte die Messe im Auftrag des Bischofs von Linz Franz Josef Rudigier für die Einweihung der Votivkapelle des Linzer Doms. Das Werk wurde aus diesem Anlaß am 29. September 1869 zum ersten Mal aufgeführt. Bruckner selbst hatte es einstudiert und dirigiert.

Die e-Moll Messe ist in der gesamten Kirchenmusik des 19. und auch des 20. Jahrhunderts eine einmalige Erscheinung. Ihre Besetzung, 15 Holz- und Blechbläser als Begleitung zum vier- bis achtstimmigen Chor, war durch die Aufführung im Freien bedingt, Streicher und Orgel waren nicht möglich. Aber nicht nur die Besetzung, auch ihr Stil ist von seltsamer Eigenart: Palestrinastil und modern geführte Bläserbegleitung zu eindringlichen, stellenweise dramatischen Chorsätzen ergeben eine Mischung, die mit solcher Einheitlichkeit gelungen ist, daß man der e-Moll Messe die größte Kirchlichkeit innerhalb ihrer Gattung zubilligt. [...] Man kann nur staunen, mit welcher Kühnheit der Linzer Dom- und Stadtpfarrorganist damals seine Gedanken zur musikalischen Einkleidung des Meßtextes entfaltete. ..., immer begegnet man einem Ausdruck, der echte Frömmigkeit verrät, der aber auch mit voller Genialität in Partitur gesetzt wurde. (Leopold Nowak, Herausgeber der Messe in der Gesamtausgabe des Musikwissenschaftlichen Verlags der Internationalen Bruckner-Gesellschaft Wien)

Wegen ihrer außerordentlichen intonationstechnischen Schwierigkeiten gehört die Messe zu den selten aufgeführten Werken Bruckners. Das Buch Chorsinfonik Werkkunde (herausgegeben vom Verband Deutscher KonzertChöre VDKC) verzeichnet für die Jahre 1980-89 lediglich 18 Aufführungen in 3731 Konzerten, für die Jahre 1990-94 14 Aufführungen in 3900 Konzerten. Auch im Brucknerjahr 1996 ist die e-Moll Messe nur ganz vereinzelt in Konzertprogrammen zu finden. Dabei dürfte es sich wie auch bei den Veröffentlichungen auf Tonträgern nahezu ausschließlich um die von Bruckner 1882 vor allem hinsichtlich des Periodenbaus überarbeitete Version handeln; die Urfassung der Messe wird höchst selten musiziert, obwohl sie sicherlich kompositorisch nicht schwächer ist und einen eigenen Reiz besitzt.

Charakterisierung des Projekts:

Anlaß für die Idee zum geplanten Projekt war die harmonische und künstlerisch anregende Zusammenarbeit bei Konzerten, die der Kammerchor cantus firmus Wetterau zusammen mit dem Purcell-Brass-Ensemble Frankfurt im Frühjahr 1996 gestaltete. Unter den Musikern beider Gruppen reifte der Wunsch, die musikalischen Qualitäten der Ensembles auf ein großes Werk der Chorsinfonik zu konzentrieren. In ersten Gesprächen fiel die Wahl auf die Messe in e-Moll von Anton Bruckner, und nachdem passende Partner gewonnen werden konnten, soll nun der Plan in die Tat umgesetzt werden.

Zusätzlich soll durch die zeitliche Begrenzung des Projekts ein größerer musikalisch interessierter Personenkreis mit Chorerfahrung angesprochen werden und ihm die Gelegenheit geboten werden, an der Erarbeitung und Aufführung dieses selten dargebotenen großartigen Werks mit einer angemessenen Besetzung von ca. 60-80 Chormitgliedern aktiv teilzunehmen. Mehrere Interessenten haben ihre Beteiligung bereits signalisiert. Teilnehmer sind:

Art der Arbeit:

Die Instrumentalisten erarbeiten das Werk selbständig und in der jeweiligen Gruppe. Für die Chöre gilt folgender Probenplan (Gastsänger/innen verpflichten sich, an den Proben eines der Chöre teilzunehmen.):

Termine, Orte:

An den beiden Konzertwochenenden wird das Programm viermal zur Aufführung kommen, und zwar:

Veranstalter und Projektleitung

Als federführender Veranstalter des Projekts fungiert der cantus firmus Wetterau, dem als eingetragenem Verein vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit zuerkannt worden ist. Somit können alle Spenden steuerlich abgesetzt werden.

Künstlerische Leitung und Koordination liegen in Händen von Werner Ciba, der nach der Schulzeit bei den Regensburger Domspatzen seine chorleiterische Ausbildung bei Wolfram Wehnert und Helmuth Rilling in Frankfurt sowie bei Josef Trompke in Würzburg erhielt. Weiterführende Studien betrieb er u.a. bei Erwin Ortner, Arthur Groß, Eva-Maria Stephan Herbst und Volker Hempfling. Seit 1988 lehrt er als Dozent am Seminar Musik der Universität Koblenz-Landau, Abt. Koblenz. Ciba hat sich weit über die Region hinaus als Chorleiter profiliert, der seine Chöre zu außergewöhnlichen musikalischen Leistungen zu führen vermag. Er wird regelmäßig als Juror bei Wettbewerben und Dozent für Chorleitung bei musikalischen Fortbildungsveranstaltungen verpflichtet.

Kosten

entstehen aus dem Gesamthonorar für die Bläserensembles, dem Notenmaterial (für die Urfassung nur als Leihmaterial erhältlich) und den Ausgaben für das Probenwochenende, die von den Chormitgliedern privat getragen werden. Schließt das Projekt mit einem Gewinn ab, werden wir versuchen, die Belastungen für den einzelnen zu senken.

Damit wir die finanziellen Belastungen für die Chormitglieder gering halten können, sind wir allerdings auf Hilfe angewiesen. Da von öffentlichen Stellen zwar viel Interesse, aber kein Geld kommt, suchen wir Sponsoren. Unterstützung kann dabei in finanzieller Form, durch die Organisation eines Konzertes oder durch die Übernahme von Sachleistungen (wie das Drucken von Plakaten/Programmen etc.) erfolgen. Die Zuwendungen sind steuerlich absetzbar.

Steuerliche Absetzbarkeit:

Spendenkonto cantus firmus, Kto.-Nr. 0087349500,
Volksbank Gießen-Friedberg eG
BLZ 513 900 00,
Bruckner-Projekt 1997